Da ist er, der „Miniferrari“.
Und den haben wir auch gleich mal genutzt für einen Ausflug nach Puerto Columbia.
Bevor Barranquilla einen großen Hafen bekommen hat, wurden hier,am längsten Pier Amerikas, die Güter verladen.
Inzwischen sind nur noch Reste vorhanden…
Und endlich mal wieder eine Festung. Castillo heißt es hier, ist ja schließlich spanisch!
Damit Gitti nicht nur faulenzt….
…. durfte sie heute mal die Festmacher abbürsten.
Den nötige Einkauf haben wir heute mit einer Tour durch Barranquilla verbunden.
Wie schon berichtet ist Kolumbien ein Land der extremen Gegensätze. Einerseits gibt es Versuche moderne Großprojekte umzusetzen und andererseits versinkt das Land in seinem Müll und Elend!!
Die Brücke über den Rio Magdalena gehört wohl zu den erstgenannten Großprojekten und ist eine der längsten Brücken Südamerikas.
Den Gegensatz haben wir kurze Zeit später erfahren, als neben mir ein Motorrad anhielt und eine Pistole mich davon überzeugen sollte mein Handy abzugeben.
Argumentativ punktete dann der Kolumbianer, als er auf mein Nein, die Pistole über meinen Schädel zog. Meine anschließende kurzzeitige Orientierungslosigkeit besiegelte den Besitzerwechsel.

Die, von freundlichen Kolumbianern (und das waren bisher wirklich alle, die wir kennengelernt haben) herbeigerufenen Polizisten, konstatierten mit einem Schulterzucken, das wir wohl zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort gewesen wären…….

Somit können wir nun auch dieses Erfahrungs-Kapitel abhaken. Ich hoffe es bleibt bei diesem einen Erlebnis.
 Letztendlich ist bis auf Schädelbrummen und ein paar Prellungen, nichts Schlimmeres passiert.
Es waren ein paar turbulente Tage nach dem Überfall. Wir haben verzweifelt versucht, irgendeine Polizeidienststelle zu finden, die uns eine Diebstahlsmeldung ausstellen kann.
Es ist wirklich unvorstellbar, wie desorientiert der kolumbianische Beamtenapperat (nicht) arbeitet.

Also bevor wir uns das nächste Mal über Deutschland beschweren, schaut mal ins Ausland 😩

Nachdem wir mehrere Dienststellen abgeklappert hatten, kam ein Beamter auf die Idee, dass es dafür ein digitales Formular geben würde. ….und nach nur 50 Minuten Warten, hatte er auch ruckzuck die Adresse gefunden.

Na also, ein Ergebnis 💪-
aber gedacht ist noch nicht gemacht. 4 Stunden lang haben wir uns durch das Formular gekämpft. Um abzuklären, ob wir alles richtig gemacht haben, Rücksprache mit dem Beamten. O-Ton: „ von dem Formular hätte er keine Ahnung, das würde auch niemand nutzen, da es viel zu kompliziert sei“!!!

Ruhig atmen und lächeln. Aber wir haben an der Stelle dann den Besuch abgebrochen, damit der Spannungsbogen nicht doch noch plötzlich reisst.
Jetzt heißt es mal warten, ob es auf das Formular hin eine Rückmeldung gibt.
Wäre nicht unwichtig, den inzwischen brauchen wir die Bestätigung für die Versicherung, da die Ganoven in recht kurzer Zeit das Handy gehackt hatten und mit der Bank App für 8500,-Euro eingekauft haben……trotz Face ID, diversen Passwörtern und Sicherheitsvorkehrungen von Apple haben die Räuber keine 2 Stunden dafür gebraucht….

Aber wir lassen uns natürlich nicht den Spaß verderben.


Ihr werdet es nicht glauben, wir sind schon wieder ausgeraubt worden!!!
Nur war es diesmal der kolumbianische Staat persönlich, in Form eines unterbezahlten Staatsdieners.

The Story:
Wir haben ja im April in Santa Marta in Kolumbien eingecheckt(einklariert, für die fachlich versierten Leser).
Dort wurde alles über die Marina geregelt und am nächsten Tag haben wir unser Dokumente zurück bekommen.
Alles prima, leider wurde vergessen uns zu sagen, das man lediglich eine Aufenthaltsgenehmigung für 90 Tage bekommt.
Dies wird anscheinend mit einer kleinen, handschriftlich eingetragenen 90 im Reisepass vermerkt.
Nachgeschaut haben wir gestern, als uns ein befreundeter Segler seine Geschichte mit der kolumbianische Immigration erzählt hat, bei der er gezwungen wurde innerhalb 24 StundendasLandzuverlassen.
Und tatsächlich, fanden wir die kleine 90 in den Weiten unserer Reisepässe wieder, was letztlich bedeutete, das wir uns seit ein paar Tagen illegal im Land aufhalten.🫢

Nun könnte man ja sagen, illegal ist scheissegal.

Leider braucht man aber immer die Ausreisedokumente des jeweils besuchten Staates, um in das nächste Land einzureisen.
Also kurzum, ein Besuch der Immigration in Barranquilla war fällig. Zu unserem Glück hatten wir wieder unseren Dolmetscher Eric dabei, der uns schon beim Diebstahldokument geholfen hatte,woesübrigensnoch keine Antwort gibt …….

Inzwischen haben wir ja schon ein paar Erfahrungen vor Ort mit den Behörden gesammelt und auch dieser denkwürdige Tag wird in unsere persönlichen Analen zu Behörden unddiedazugehörigenStaatsdienereingehen.

Mal abgesehen davon das,
als wir pünktlich zum Termin vor Ort eintrafen, die beiden überaus freundlichen Mitarbeiter, nun doch gerade mal zu Tische mussten, sich ein sehr unterhaltsame Behördenposse entwickelte.

Nachdem die beiden Herren dann wohl gespeist hatten, durften wir das Büro betreten.
Dort wurden wir eines weiteren Mitarbeiters fündig, der mit aller Verzweiflung gegen seine Müdigkeit kämpfte und in Anbetracht des anscheinend nicht zu erwartenden Besuches,nunbegannhektischeBetriebsamkeit vorzutäuschen, indem er wahllos Seiten auf seinem Computer öffnete und wieder schloss
.
Aber schon nach wenigen Augenblicken aufopfernder Behördentätigkeit forderte sein Körper erneut eine Pause; sein Beamtenköpfen fiel nach hinten und seine Äuglein schlossen sich.(wasmussderBeamtenhimmel doch schön sein)

Unsere beiden Mitarbeiter hatten derweil doch anscheinend arg mit dem verdauungsbedingten Blutverlust im Hirn zu kämpfen und verzweifelten zunehmend an der mangelnden MitarbeitihresComputersbeimErstellen und Ausdrucken der benötigten Dokumente. 

Und mag sein, das ich an wen auch immer,
ein Gebet um Hilfe gesandt hatte, aber mein verzweifelter Ruf nach Einsehen und Erbarmen wurde erhört.

Einer Madonnenerscheinung gleich, glitt eine junge Beamtin ins Männerdomizil, setzte ein strahlendes Lächeln auf und bewirkte mit ein paar kleinen Tastenkombinationen, das dieComputerfortanjedemEingabebefehl freudig folgten.
Sogleich bedankten sich unsere beiden Hochleistungsbeamten mit gebührendem Applaus, was natürlich bei unserem friedlich dahin schlummernden Beamten dazu führte, das er fast vom Bürostuhlkippte.
Nur durch die alltäglich antrainierte Routine des Wechselspiels von Wach und Schafphasen konnte er seinen Körper noch rechtzeitig stabilisieren und eine Nah-Tod-Erfahrung vermeiden.

In der nun angebrochenen dritten Stunde unseres Aufenthaltes, setze sich anscheinend die Erkenntnis durch, das wir unsere ursprüngliche Aufenthaltsgenehmigung ein wenig überschritten hatten.(Wasjadereigentliche Grund war und bei Terminabsprache auch kundgetan wurde)

Jetzt kam Eric ins Spiel. Als unser autorisierter Dolmetscher wurde er zum Einzelgespräch gebeten!!

Das jetzt etwas verkürzt dargestellte Gesprächsprotokoll, eröffnete uns folgende Möglichkeiten:
1. nichts machen, was verboten ist und uns ins Gefängnis bringt oder
2. eine vom Beamten „empfohlene“ Entschädigung für die Missachtung der kolumbianischen Einwanderungsgesetze, in bar zu überreichen.

Nun, da unser Vorrat an Wundern mit dem Erscheinen der „Computerfee“ wahrscheinlich aufgebraucht war und in in Ermangelung wirklicher Optionen 
haben wir natürlich freudig der Nummer 2 zugestimmt.

Und man muss schon sagen, wenn der Verwaltungsapparat erst ein mal ins Rollen kommt, dann gibt es auch kein Halten mehr.
Es wurde gnadenlos in die Tastatur gehämmert, die Reisepässe kopiert, Schriftstücke mit bedeutender Tragweite entworfen und wieder vernichtet, Schweißperlen bekämpft und demDruckeranschließendallesabverlangt.

Dies war nun doch eindeutig zu viel Hektik für unseren 3. Beamten.
Mit den Worten: „ wie soll ich denn hier in Ruhe arbeiten“ (frei übersetzt) verließ er das Büro.

Während wir uns in der 4 Stunde unseres Aufenthaltes befanden, wechselte nun die Arbeitsform vom Digitalen zum Analogen. Was bedeutet, das nun alle Daten auf dem Computer fein säuberlichineinedickeKladde übertragen wurden.
Das Bearbeitungstempo hatte seinen Siedepunkt erreicht, als wir mit den Worten: „Es soll ja nicht so lange dauern“ eine Etage tiefer gebeten wurden.

Biometrisches Foto und Fingerprint für die Daten…. Alles klar, das ist doch ruckzuck gemacht!…. Übrigens blinzeln ist nicht erlaubt!! Versuch mal so lange die Augen aufzuhaltenbiseinkolumbianischerBeamter in der Lage dazu ist, ein brauchbares Ergebnis zu erzielen. 
Ich glaube ich hatte Tränen in den Augen, als ich endlich zum Fingerprint durfte.
Aber geweint habe ich erst dort, nachdem der zuständige Beamte versucht hat meinen Daumen durch Einsatz seines Körpergewichts mit der Glasscheibe des Scanners zu verkleben.
Schon nach dem dritten Versuch, zeigte sich die Technik gewillt ein brauchbaren Abdruck zu erzeugen. 
Fertig!!!
Schön wärs gewesen, es fehlten  ja nur noch 9 weitere Finger 🤬 plus eine digitale Unterschrift ✍️ bei der das zur Verfügung stehende Schriftfeld leider zu klein ausgefallen war, umdorteinenNamenunterzubringen der aus mehr als 5 Buchstaben besteht.

Irgendwie bekommt man ja auch das Gefühl nach Hause zu kommen, wenn einem ein Büro zur zweiten Heimat wird. Jedenfalls waren die „Mitarbeiter des Jahres“ noch schwer damitbeschäftigtüberalldortKreuze zu machen, wo wir unterschreiben sollten(also 2x).

Mitarbeiter Nummer 3, hatte sich Aufgrund der eingekehrten Ruhe auch wieder eingefunden und anscheinend eingesehen, das sein Computer deutlich weniger Unterhaltung bietet wie seinMobiltelefon.Daeraber wahrscheinlich die vorausgegangenen Störungen als persönlichen Affront eingestuft hat, sah sich nun gemüssigt, sein Computerspiel über die Lautstärke seines Handys allenmitzuteilen.
Irgendwie ein schlafender Beamter dann doch angenehmer.

Das Finale:
In der fünften Stunde unseres Staatsdramas nähern wir uns nun den unsittlichen Dingen.
Hinfort ist die Tugendhaftigkeit der sich für das Gemeinwohl aufopfernden Menschen. 
Denn heimlich wechseln undurchsichtige Kunststoffbeutel den Besitzer. Ein Schuft wer Böses dabei denkt, wenn kleine Scheine gegen große Zettel getauscht werden.

Und ganz am Ende der Geschichte nun die Frage an den geneigten Leser….

Wer ist eigentlich der größere Ganove, 
derjenige der dir die Pistole an den Kopf hält 
oder derjenige der sie dir auf die Brust setzt ??

Zwar mit einem Tag Verspätung, durch den Behördenmarathon, sind wir nun mit unserem „Zwergferrari“ aufgebrochen, um ein wenig mehr von Kolumbien zu entdecken.
Aber wie es halt so kommt, wurde unsere Abenteuerlust erst einmal ordentlich eingebremst. Eine indigene Volksgruppe hatte sich dazu  entschlossen, eine der meist befahrenen Straßen Kolumbiens zu sperren.
Wir sind jetzt stolze Teilnehmer des Rekordversuchs, den längsten Stau Kolumbiens zu erzeugen. 6 Stunden bei 40 Grad, dagegen ist doch eine deutsche Klimakleberaktion ein Kindergeburtstag!!
Allein die Straßenverkäufer hatten wahrscheinlich den besten Tag ihres Lebens.
Das hat unseren Zeitplan ein wenig durcheinander gebracht. Aber die freundliche Seniora von unserem Hostel, hat auf uns bis spät in die Nacht gewartet.

Mompos ist eine wirklich hübsche Stadt, direkt am Rio Magdalena. Als einzige konnte sie ihre Altstadt im Kolonialstil bewahren.
Und endlich mal nicht ganz so viel Müll.

Für den Nachmittag haben wir nach dem Bummel durch die Altstadt, eine Bootstour gebucht.
Natürlich bei „Chipi“. Anscheinend die Institution in Sachen Bootsausflüge.
Und er hat wirklich alles gegeben. 3 Stunden lang, hat er sein Megaphon zur Höchstleistung angetrieben. Schade nur, das wir nichts verstanden haben.
Aber es war beeindruckend welche Vielzahl an Amphibien und Wasservögeln zu sehen waren.
Ach ja, und dann war noch die Gelegenheit baden zu gehen.
Auf meine Nachfrage, zu etwaigen Wasserbewohnern mit Vorliebe für Mensch als Delikatesse, meinte er wirklich überzeugend, das es so etwas hier nicht geben würde.
Vielleicht sollte ich grundsätzlich den Menschen nicht so viel Vertrauen. Denn kurz nach dem erfrischenden Bade….
Anscheinend hatte nicht jeder so viel Glück wie ich.
Zurück wurde es dann auch noch romantisch.
Am nächsten Tag Aufbruch nach Bucaramanga.
Und jetzt muss ich doch mal ein wenig über den kolumbianischen Straßenverkehr plaudern.
Das der Straßenbelag nicht immer eine homogene Struktur hat, darauf konnte man ja gefasst sein. Aber das grundsätzlich überholt wird, wenn man den Gegenverkehr nicht einsehen kann, ist doch eher überraschend. Zudem haben wir inzwischen festgestellt, das die Straße ein beliebter Aufenthaltsort für Tiere aller Art ist. Rinder, Mulis, Hunde, Leguane, Schweine, Ziegen, Schafe gehören zum normalen Alltagsbild.
Sehr interessant auch das Verhalten der Verkehrsteilnehmer bei mehrspurigen Straßen. Überholt wird grundsätzlich auf der Spur, die gerade frei ist.
Geparkt übrigens auch.
Sehr großer Beliebtheit erfreuen sich künstliche Bodenwellen, die überall dort auftauchen, wo man nicht mit ihnen rechnet. Allerdings sind diese so konstruiert, das sie bei zu hoher Geschwindigkeit höchstwahrscheinlich die Vorderachse mit der Hinterachse zu einer Einheit verkeilen.

Dafür sind wir aber heute störungsfrei nach Bucaramanga durchgekommen.

Nach den Erfahrungen in Barranquilla, hatten wir uns dazu entschieden, das persönliche Waffenarsenal aufzurüsten.
Auf der der Suche nach Pfefferspray wurden wir auch in einem Laden fündig, der seinem Namen alle Ehre macht.
Nach dem vielen Sitzen im Auto, haben wir heute einen „Aktionstag“ eingelegt.
Da sich anscheinend Wahrzeichen immer auf einem Berg befinden, sind wir 5 Stunden bergauf marschiert.

Sehr lustig!
Auf dem Weg dorthin, waren wir plötzlich mitten in einer Demonstration der Mitarbeiter des kolumbianischen Ministeriums für Mitbestimmung. Wir haben nicht verstanden um was es eigentlich ging, aber es war eine nette Straßenparty.
Für den Abstieg haben wir dann die Seilbahn gewählt. Hat uns doch stark an Neukirchen erinnert, allerdings absolut kein Schnee weit und breit zu sehen.
Anschließend war sogar noch Zeit sich den Ausmaßen der zeitgenössischen Kunst zu widmen 
Das letzte Highlight des Tages war dann die Entdeckung eines wahren Gourmet-Tempels.
Wirklich leckere Pizza zum Sattessen für sage und schreibe 2,- Euro. Da scheint sich die aufopferungsvolle Wanderung zur Jesusstatue doch gelohnt zu haben.
Unser nächstes Ziel soll San Gil sein. Auf dem Weg dorthin durchfahren wir den größten Canyon Kolumbiens.
Aber erst einmal müssen wir ja aus der Stadt heraus kommen.
Es ist wie verhext, alle Straßen die das Navi vorschlägt sind gesperrt. Wieder einmal ein herrliches Verkehrschaos….
Und schließlich sehen wir auch die Ursache. Es scheint mal wieder eine Demonstration zu sein, nur sind dieses Mal die Teilnehmer wirklich zügig unterwegs.
Die tieferen Beweggründe bleiben uns wiederum verborgen, aber die gesamte Veranstaltung scheint gut organisiert zu sein, da jeder eine Startnummer trägt😂


Auf dem Weg gab es noch einen Zwischenstopp. Ehrendenkmal für den kolumbianischen Freiheitskampf muss sein.
Irgendwie erinnert der Hintere doch an einen fiesen Imperator aus Star Wars.

Unser Hotel heißt übrigens Trip Monkey.
Mit dem Besitzer habe ich mich schon angefreundet 
Morgen steht Barichara auf unser ToDo Liste. Es soll die schönste Stadt Kolumbiens sein.
Wir werden berichten.
Wir können nun nicht direkt beurteilen, ob es wirklich die schönste Stadt Kolumbiens ist, aber es hat sich auf jeden Fall gelohnt.
Von Barichara aus gibt es einen uralten Handelsweg nach Guane.
Normalerweise wird dieser bergab gelaufen, soll irgendwie einfacher sein.
Aber einfach ist so wie langweilig!!
Also haben wir uns ein TucTuc gemietet (Premiere in unser beider Leben) und sind bergab gefahren.
Der überaus freundliche Fahrer, fragte interessiert nach wie wir denn zurück kommen würden. Auf meine Antwort hin, dass wir laufen würden schüttelte er nur ungläubig den Kopf und meinte, dass es jaschon ziemlich verrückt sei runter zu laufen, aber bergauf …. Unvorstellbar!!!
Um seinen Glauben an die Vernunft im Menschen nicht vollständig zu verlieren, hakte er doch noch einmal nach und fragte warum ich denn hoch laufen würde.
Als ich dann auf Gitte zeigte, ihm erklärte das wir verheiratet wären und sie mich dazu zwingen würde, nickte er nur verständnisvoll, umarmte mich kurz, wünschte mir alles Gute und überließ mich meinem Schicksal.
Aber der Weg war schön 🤩 
Und zum Abschluss haben wir uns natürlich einen von den leckeren Fruchtcocktails verdient 
Inzwischen sind wir wieder heil am Boot angekommen. Bei einer Zwischenübernachtung in Aquachica.
Aber es wäre ja auch ein Wunder gewesen, wenn wir ohne neue „Erlebnisse“ davongekommen wären.

Polizeikontrolle!!!
Höflich wurde nach den Ausweisen gefragt. Kein Problem, das ging ja schnell. 
Denkste, Führerschein bitte.
Eigentlich auch kein Problem, nur die bewahren wir in einem anderem Portemonnaie auf.
Und jetzt doch ein Problem. Denn Gitte hat dieses so gut im Auto versteckt, das es einfach nicht wieder zu finden war.
Unser offensichtliches Führerscheinproblem hatte inzwischen die Aufmerksamkeit des „Polizeichefs“ erregt. 
Mit ernster Miene erklärte er uns sogleich, das nun eine Strafe fällig wäre (ca. 7500,- Euro) und das das Fahrzeug abgeschleppt und in Sicherungsverwahrung genommen werden muss (ca. 1500,- Euro).
Gleichzeitig versicherte er uns aber auch, das er sehr großzügig und freundlich sei (kam mir irgendwie bekannt vor) und fragte wieviel Bargeld wir denn dabei hätten. Die Scheine (ca. 60,- Euro) sollte ich in die Griffmulde der Tür stecken. 
Und schon beim nächsten Hinschauen waren die Scheine, wie durch Magie verschwunden.
Milde kehrte in sein Gesicht zurück und er wies seine „Hilfssheriffs“ an, seine neuen deutschen „Amigos“ passieren zu lassen.

Ich glaube, so lange man genug Geld hat, kommt man mit dem Staatsapparat in Kolumbien gut klar😜
Übrigens haben wir das Portemonnaie beim nächsten Tankstopp gefunden……..
Die letzten Tage haben wir wieder uns mit ein bisschen Beach-Live und Wingfoilen begnügt.
Aber langweilig wird es nie.
Da war zum Beispiel der Kolumbianer der versucht hat sein Boot aus dem Wasser zu slippen und dabei vergessen hat, dass abgefahrene Sommerreifen, weicher Sand und kein 4WD eine schlechte Kombination sind.
Heute sind die Kampfschwimmer der kolumbianischen Marine im Hafen.
Ziemlich hartes Training. Erstmal wurden sie mitten in der Bucht ausgesetzt und mussten anschließend die ca 2 Kilometer gegen den Wind (mal wieder deutlich über 20kn) als Gruppe zurückschwimmen. 
Ingesamt bleiben sie für 24 Stunden ununterbrochen im Wasser. Nur zu trinken gibt’s ab und zu ein bisschen!!!
Bunny schaut derweil gelassen aber aufmerksam zu.
Normalerweise ist es ja schön ruhig hier.
Aber dieses Wochenende gab es das Jahrestreffen der Vespafahrer.
Nette Party und witzige Typen aus ganz Kolumbien, die teilweise mehrere Tage unterwegs waren.
Es hat ein bisschen gedauert, aber nun haben wir unsere „HelloGitti“ verkauft. Ein bisschen Abschiedswehmut ist schon dabei, schließlich stecken Tage und Wochen intensiver Arbeit in ihr. Zudem hat sie uns sicher über den Atlantik gebracht und wir haben zusammen ein paar Abenteuer erlebt…..

Aber da wir uns inzwischen daran gewöhnt hatten mehrere Schiffe zu besitzen, hier unser neues Boot.
Diesmal aus der eigenen Werft.
Nur die feinsten Zutaten wurden verwendet.
Der Rumpf aus handverlesener kolumbianischer Kokosnuss und das Segel wurde mit großer persönlicher Freude aus einer amerikanischen Flagge gefertigt.


Und heute gibt es nicht nur Fisch, sondern auch gleich noch eine Doublette. Das freut sich das Jägerherz.
Mal gut das wir uns selbst versorgen. Ansonsten wäre das Leben mit Gitti nicht zu finanzieren!!!
Es geht weiter!!
Morgen wird unser Boot für die Überfahrt nach Cartagena vorbereitet.
Und für Mittwoch planen wir dann Puerto Velero zu verlassen.
War wirklich entspannt hier, nette Marineros und endlich mal ausgiebig Wingfoilen.

Übrigens hat das Wikingerboot zwischenzeitlich ein Schwesterschiff bekommen. Diesmal in der Piratenedition.
So sieht unser Atelier aus.
Gitte hat sich auf das Bearbeiten von Kalebassen spezialisiert.
Ein weiteres künstlerisches Großprojekt ist noch im Arbeitsprozess ……
Versuch mal zu erraten , was es werden könnte.🤯

Was ein Wechsel, vom beschaulichen Puerto Velero nach Cartagena.
Wir ankern hier direkt vor der Altstadt.
Toller Platz, wenn da nicht im 30 Sekundentakt die Partyboote vorbeikommen würden. Aber wir haben ja unseren Stressakku in den letzten Wochen gut leeren können. Mal schauen wie lange wir es hier aushalten.


Die Überfahrt war recht entspannt, leider war nicht allzu viel Wind. Aber mit Motorunterstützung waren wir gut im geplanten Zeitfenster.
Apropos Motorantrieb…..
Wir sind extra früh aufgestanden, damit wir Cartagena nicht im Dunkeln anlaufen müssen.
Also Wecker auf 4 und nach einem schnellen Frühstück direkt los!
Zündung an , Startknopf gedrückt und „Klick“ das wohlbekannte Geräusch, wenn der Anlasser nicht das macht was er eigentlich machen sollte.

Also bekanntes Hausmittel, leichte Hammerschläge auf den Anlasser, „Klick“.
Nächster Schritt, mal eben Batterie freilegen und Spannung messen. Eigentlich okay: „Klick“
Letzte Option, von der Verbraucherbatterie auf die Starterbatterie überbrücken. So ein Mist, nirgends ein geeignetes Kabel…..

Gut, also dann eben heute nicht nach Cartagena.
Inzwischen war es 6 Uhr und die Dunkelheit wich dem Tageslicht. Licht hilft ja nicht immer dabei den Durchblick zu behalten, 
für mich brachte es aber die Erleuchtung, um das „Motorwillnichtanspringenproblem“ zu beheben:

Im Dunklen hatte ich den AUSSCHALTER betätigt und nicht den STARTKNOPF.🤯

Um keine bleibenden Schäden in meinem Selbstbewusstsein zu erzeugen, habe ich natürlich sofort einen  fachlichen Rat meines Therapeuten eingeholt.
Nicht billig seine Expertise, aber seitdem ich weiß, dass Gitti Schuld ist, geht es mir schon viel besser!!!



Heute haben wir schon mal einen kleinen Erkundungsgang gemacht.

Morgen ziehen wir aber schon wieder um. 
Da Fragen ja bekanntlich nichts kostet, haben wir beim Club Nautico mal nachgeforscht, ob sie nicht doch noch einen Liegeplatz für uns frei haben.
Was soll ich sagen, morgen werden wir uns von der Partymeile verabschieden und im Hafen festmachen.
Da sind wir also im Club Nautico. Keine Partyboote mehr, aber dafür hatte unser Nachbar heute Morgen um 6.30 Uhr die glorreiche Idee seinen Kompressor anzuwerfen.🤬
Ansonsten macht Cartagena einen wesentlich besseren Eindruck als Santa Marta oder Barranquilla. Hier gibt es anscheinend eine funktionierende Müllabfuhr.
Natürlich waren wir heute auch schon auf der großen Festung.
Auf dem Rückweg haben wir eine Straße entdeckt, wo sich junge Künstler kreativ auslassen dürfen.
Unglaublich, fast schon wieder zwei Wochen um.
Wir müssen so langsam unsere Abfahrt planen, da Anfang Oktober unser Visum für Kolumbien abläuft.
Die Behörden sollen bei einer Überziehung auch recht unlustig reagieren…..
Also werden wir noch ein paar, hoffentlich recht schöne Inseln auf dem Weg besuchen, aber grundsätzlich geht es Richtung Panama.

Heute war ich schon mal Weihnachtsgeschenke shoppen.
Hatte da ein günstiges Sonderangebot gefunden und gleich mitgenommen.
Für den Preis, ne Frau mit Dackel, ist doch ein echter Schnapper.
Allerdings keine Garantie auf die Frau, da Ware aus dem Vorjahr.
Die Altstadt von Cartagena lohnt auf jeden Fall.
Die alten Gebäude sind zum Teil echt liebevoll restauriert worden. Der ganze Stadtteil ist lebendig und bunt….

Gitti hat sich noch schnell ein neues Handtäschchen besorgt.
Abfahrt ist Montag. Am Wochenende geht es in diesem Hafen nicht, da für das Lösen der Leinen ein Taucher benötigt wird und der hat auch Wochenende.
Umso besser, nochmals etwas Zeit für Cartagena.
Wir sind jetzt auf Isla Grande, ca. 20 sm südlich von Cartagena.
Der Ankerplatz ist nicht ganz einfach von der Anfahrt her, da es mehrere Riffe gibt, die auch nicht unbedingt exakt eingezeichnet sind.
Aber alles gut gegangen.
Allerdings habe ich beim Abtauchen des Ankers gesehen, das sich die Kette unter einen großen Stein gezogen hat. Das wird noch spannend, ob wir hier jemals wieder weg kommen….
Zur Begrüßung gab es erst einmal 4 Stunden Gewitter mit allem was dazugehört. 
Dafür war es dann am nächsten Tag umso schöner.

Egal wo wir sind, Bunny hat sofort eine Fangruppe versammelt.
Wir haben ja noch gar nicht das Geheimnis der Bambuswurzel geklärt. (Siehe Foto von Puerto Velero)
Nach etwas Schleifen und Lackieren ist es nun „an Bord“.
Die letzte Nacht haben wir echt wenig geschlafen haben.
Ein ausgewachsener Thunderstorm hat uns eine kräftige Abreibung verpasst…..🥵
Mehrere Stunden Sturmböen aus unterschiedlichen Richtungen mit ziemlich hohen Wellen und Blitze, wie ich sie vorher noch nicht kannte.
Dazu auch noch extremer Regen lassen wenig Entspannung aufkommen, wenn man vor einer Felsküste ankert….
Das heutige ruhige Wetter (als wäre nichts gewesen) haben wir genutzt, um das Flugzeugwrack unter Wasser zu erkunden.

Es war ein Escobar-Drogenflieger der hier vor der Insel notlanden musste. 
Morgen geht es dann nach Tintipan, eine kleine Insel weiter südlich.
Heute haben wir eine kleine Nachbarinsel besucht.
Unglaublich, ich denke das ist die am dichtesten besiedelteste Insel der Erde.
Weiter geht es nach Cispata ans Festland. Sozusagen ein Tankstop, allerdings müssen wir Dollars tanken.
Denn auf den San Blas Inseln gilt nur Bargeld. Auf jeder Insel wird ein „Geschenk“ für das Stammesoberhaupt fällig, gerne gesehen sind Papierscheine aus US-Dollar.
Nachdem uns die letzte Zeit, das Wetter ein bisschen die Zähne gezeigt hat, gab es heute mal gar keinen Wind.
Und weil uns dann doch etwas langweilig war, haben wir etwas Party auf dem Boot gemacht. Leider haben wir anscheinend durch die laute Musik die wiederholten Versuche der Küstenwache uns per VHF zu erreichen nicht gehört und wurden daraufhin von einem Schnellboot der coastguard aufgebracht.
Die Jungs waren total nett, aber es sind halt Staatsbeamte, somit dauerte die ganze Angelegenheit etwas länger und zudem werden wir natürlich morgen noch einmal vom Chef Besuch bekommen (da sind doch gespannt, wieviel „Freundschaftsgeld“ den Besitzer wechselt) 🤬
Ach ja, Kolumbien könnte so schön sein, wenn es keine Behörden geben würde……
Nun, meine Vermutung war leider (weil teuer) richtig……
Aber der Reihe nach. 
Eigentlich wollten wir ja nur einen kurzen Zwischenstopp auf dem Weg nach Panama machen. Dies hatten wir auch der coastguard mitgeteilt.
Mit deren Erlaubnis sind wir dann frohen Mutes in die Bay gefahren und haben unseren Anker gesetzt. Kurze Zeit später erschien danneinBoot,mitanscheinendwichtigenPersönlichkeiten.Eswurdeunsmitgeteilt, das wir jetzt eine Aufenthaltserlaubnis beantragen müssten und dafür einen Agenten bräuchten. Auf unsere Einlassung, das wirnochnureinmalkurz anLandwollten und dannsofortweiterRichtung Panama fahren würden, wurde uns die klare Anweisung gegeben, das wir weder an Land dürften noch den Ankerplatzverlassen.ZuwiderhandlungenwürdenmitderBeschlagnahmung desSchiffesgeahndet. 
Da hatten wir doch quasi ein Dejavue. Ein herzliches Willkommen im Korruptionsdschungel Kolumbiens.
Also haben wir den restlichen Tag damit verbracht den Agenten zu erreichen, der für den nächsten Tag dann versprach alles zu regeln. Kolumbianische Zeitangaben sindjanachunsererErfahrungdochrechtgedehnte Zeitspannen.
Somit zog sich die angekündigte Bearbeitung über den gesamten nächsten Tag hin. Der eigentlich für diesen Tag angekündigte BesuchdesAgentenmitdenhonorigenPersönlichkeitender„PortControl“,wurdeletztendlich nach mehrmaligen Terminankündigungen auf den nächsten Tag verschoben!!!!
Und bei diesem Besuch wurde dann endlich die Katze aus dem Sack gelassen. Es wären doch bitte schön 650,-US Dollar fällig, für denenormenbehördlichenAufwand(2Schriftstücke).Bisherhattenwirimmer80,-bis 100,- US Dollar in Kolumbien gezahlt.
Nun denn, klar das wir nicht soviel Bargeld an Bord haben, was wir den Staatsdienern (besser würde Staatsdiebe passen) auch mitgeteilt haben. MitdenWorten,dannhättenwirnunabereingroßesProblem,verließen sie das Boot.
Nun begann ein illustreres WhatsApp Geschreibe, bei dem wir klarstellten, das wir ja wohl bereit wären die „Gebühr“ zu bezahlen, dazu aber zu einer Bank müssten, dies aber nicht möglich wäre, dawirja das Boot nicht verlassen dürften.
Dieses, von den Behörden selbst erzeugte Dilemma erforderte nicht nur aufwändige literarische Spitzfindigkeiten zwischen den beteiligten Behörden, sondernaucheinenweiterenTagin„Gefangenschaft“.
Anscheinend hatte sich dann aber „schon“ nach einem Tag die Erkenntnis durchgesetzt, das es einer Sondergenehmigung bedarf, die es uns ermöglichte eine Bank aufzusuchen.
Zu unserer „Sicherheit“ wurden wir von El Chefe des Hafens und dem Agenten begleitet. Es war auch schön im Rückspiegel zu beobachten, wie unsere beiden „Sicherheitsbeamten“nachderGeldübergabegerechtund fair das Geld untereinander aufteilten. 
Na also, mal wieder mindestens zwei Menschen glücklich gemacht.

Um auf die Vorgeschichte zurück zu kommen, es läuft nicht jeder „Tankstop“ so ab, das anschließend mehr im Tank ist.
Wir sind jetzt 650,- US Dollar ärmer und konnten uns nicht einmal Dollars besorgen.🤮

Gefühlt haben wir nun doch genug von Kolumbien, auch wenn es sehr schöne Seiten hat.


Ich glaube inzwischen, Segeln ist wie eine Beziehung. Es kann wirklich schön sein, aber auch innerhalb kürzester Zeit zur Hölle werden.
Unsere Überfahrt nach Panama ist der nachhaltige Beweis für diese These. 
Es begann mit schönstem Segelwetter, entspannter Wind mit 10-15 knoten auf 40 Grad Amwindkurs. Tolles Gefühl, das Boot geht mit 6-6,5 knoten durchs Wasser. Aber, wie schon angedeutet, es änderte sichschlagartig. Eine Gewitterfront nach der anderen brach über uns herein. Drehende Wind mit Sturmböen, Kreuzwellen und Blitze im Sekundentakt. 
Und wie immer passiert so etwas in der Nacht, was die gesamte Situation natürlich noch bedrohlicher gestaltet.
Das ich kurz vorher die Story über eine Segelyacht gelesen hatte, bei der durch Blitzeinschlag die Batterien explodiert sind und das Boot abgebrannt ist trug noch weniger dazu bei, auch nur im entferntesten an Schlaf zu denken.
Nur gut, dass unsere Gitti es sich unter Deck bequem gemacht hatte und friedlich schlief, während ich darüber sinnierte, ob die Karibik in einer Rettungsinsel auch noch schön sein würde….

Anhand des Bildes und in Anbetracht dessen das ich nun diese Zeilen schreiben kann, lässt sich erahnen das wir doch heile in Panama angekommen sind.
Das Einklarieren ging echt schnell, da könnten sich die kolumbianischen Behörden mal eine Fortbildung in Panama gönnen!!!
Aktuell sind wir nun in Puerto Perme, der südlichste Bereich Panamas.
Unvorstellbar, aber die beiden kleinen Dörfer hier in der Bucht sind nur über ein Boot zu erreichen. Die Bevölkerung ist freundlich aber eher zurückhaltend.
Andererseits sind wir ja heilfroh, das sie anscheinend keine Touristen mehr verspeisen.
Direkt hinter dem Dorfgemeinschaftshaus gibt es sogar ein Toilettenhäuschen mit Meerblick 
Aber verdammt schön hier.
Man sieht es. 
Sowohl die Kanus als auch die Frau sind in einem Stück aus edlem Holz geschnitzt.
Und was natürlich nirgends fehlen darf, das Stadion mit Tribüne für den Ehrengast